

Yulia Fedorova
31 Mar 2025
Im Jahr 2025 stehen die Fertigungs- und Lieferkettenbranchen weiterhin unter Druck durch globale Unsicherheiten. Wirtschaftliche Instabilität, steigende Zölle, geopolitische Spannungen und klimabezogene Risiken rücken Lieferantenqualität, Ressourcenengpässe und Zuverlässigkeit in den Vordergrund. Trotz eines leichten Rückgangs gegenüber dem Vorjahr nennen noch immer 77 % der Führungskräfte Arbeitskräftemangel und begrenzte Budgets als kritische Herausforderungen – ein Zeichen für anhaltende strukturelle Belastungen.

Zunehmend berücksichtigen Unternehmen wirtschaftliche Gegenwinde in ihrer langfristigen Strategie – ein Anstieg von 47 % (2024) auf 53 % in diesem Jahr. Veränderungen der Handelspolitik unter der aktuellen US-Regierung haben zusätzliche Unvorhersehbarkeit geschaffen, während steigende Arbeitskosten und zunehmender Wettbewerb weiterhin die operative Geschwindigkeit und Rentabilität beeinträchtigen. Lieferantenqualität und mangelnde Transparenz bleiben bedeutende Hindernisse, da viele Schwierigkeiten haben, Standards aufrechtzuerhalten und effektiv auf Störungen zu reagieren.

Gleichzeitig reift künstliche Intelligenz branchenweit. Mehr als 87 % der Unternehmen berichten von einer mittleren bis hohen KI-Reife, und 94 % nutzen KI bereits in Bereichen wie Logistik, Qualitätskontrolle und Bestandsmanagement. KI hat den Hype hinter sich gelassen und entwickelt sich zu einer grundlegenden Technologie, um Produktion zu straffen und Beschaffungsentscheidungen zu verbessern. Während aktuelle Tools Effizienz steigern, liegt das nächste große Potenzial in prädiktiven Fähigkeiten, die Ausfälle und Verzögerungen vor ihrem Eintreten erkennen können.

Trotz der Herausforderungen wächst der Optimismus. Unternehmen, die in KI, Automatisierung und digitale Fertigung investieren, erarbeiten sich entscheidende Vorteile. In einem Umfeld voller Störungen erweisen sich Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft als wahre Differenzierungsmerkmale.
Die Transportemissionen von Inditex stiegen 2024 um 10 % auf 2,61 Millionen Tonnen CO2 – größtenteils aufgrund einer stärkeren Abhängigkeit von Luftfracht, da Störungen im Roten Meer längere Schifffahrtsrouten um Afrika herum erzwangen. Während die Gesamtemissionen stabil blieben, unterstreicht dieser Anstieg die Schwierigkeiten, die Logistik des Fast Fashion mit der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks in Einklang zu bringen. Die Scope-3-Emissionen des Unternehmens – einschließlich Lieferkette, Versand und Geschäftsreisen – lagen leicht über dem Niveau von 2018 und behindern damit Fortschritte auf dem Weg zu den Zielen: 51 % Reduktion bis 2030 und 90 % bis 2040. Trotz dieser Rückschläge erzielte Inditex Fortschritte in der Nachhaltigkeit, indem der Anteil recycelter Materialien erhöht wurde: 33 % der Fasern stammen aus Post-Consumer-Abfällen, gegenüber 18 % im Jahr 2023. Zudem sanken die Emissionen aus eingekauften Waren und Dienstleistungen – der größten Emissionskategorie – um 6 %, bedingt durch einen Wechsel zu Textilien mit geringerer Umweltwirkung. Gleichzeitig wuchsen die Transportemissionen doppelt so schnell wie das Produktvolumen, was auf eine zunehmende Diskrepanz zwischen Geschäftswachstum und Nachhaltigkeitsbestrebungen hinweist.
Celonis, ein deutsches Softwareunternehmen im Bereich Process Mining, verklagt SAP vor einem US-Bundesgericht und wirft dem Konzern wettbewerbswidriges Verhalten und Einschränkung des Zugangs zu Kundendaten vor. Celonis behauptet, SAP nutze seine Dominanz im ERP-Markt, um sein eigenes Process-Mining-Tool Signavio – übernommen 2021 – unfair zu bevorzugen und gleichzeitig Drittanbietern wie Celonis den Zugang zu wichtigen Daten zu erschweren und zu verteuern. Die Klage besagt, SAP setze neue Gebühren, technische Hürden und Richtlinien ein, um Kunden stärker zu binden und Wettbewerber auszuschließen. Celonis argumentiert, dies schade nicht nur dem Wettbewerb, sondern schränke auch die Möglichkeit der Kunden ein, die besten Werkzeuge zur Analyse ihrer Geschäftsprozesse auszuwählen. Der Fall verdeutlicht wachsende Bedenken großer Unternehmen wie BMW hinsichtlich der Bedeutung offener Software-Ökosysteme.
Rossmann investiert in den Ausbau und die Modernisierung seiner Logistikinfrastruktur in Polen, um zukünftiges Wachstum zu unterstützen. Das Unternehmen hat Körber damit beauftragt, das Distributionszentrum in Pyskowice, Schlesien, zu erweitern. Das Projekt umfasst den Bau eines Hochregallagers mit 27.000 Palettenplätzen, eines siebenbahnigen Shuttlelagers mit 110.000 Lagerplätzen und Kommissionierzonen sowie eines dreibahnigen Warenausgangspuffers. Körber implementiert außerdem fortschrittliche Automatisierung und multimodale Fördersysteme, darunter schienengeführte Fahrzeuge, Paletten- und Behälterförderer sowie Dolly-Stapelmaschinen. Alle Systeme werden über die firmeneigene K.Motion PMS- und Materialflusssoftware gesteuert. Der Projektstart erfolgte im Februar 2025, die Inbetriebnahme ist für Mitte 2027 geplant. Diese Erweiterung deckt nicht nur den kurzfristigen Bedarf von Rossmann, sondern schafft auch die Grundlage für langfristige Skalierbarkeit und Wachstum.
Augment, ein KI-gestütztes Logistik-Startup, gegründet von Harish Abbott, hat 25 Millionen US-Dollar in einer Seed-Finanzierungsrunde von 8VC eingesammelt, um die Entwicklung seines Kernprodukts Augie voranzutreiben – einem KI-„Teamkollegen“, der komplexe Logistikprozesse vereinfachen soll. Anders als traditionelle Automatisierungstools integriert sich Augie in Transportsysteme und Kommunikationsplattformen wie Slack und E-Mail und übernimmt Aufgaben wie E-Mails, Telefonate, Datenerfassung und bereichsübergreifende Zusammenarbeit. Abbott, der zuvor Deliverr mitgründete (von Shopify für 2,1 Mrd. USD übernommen), entwickelte Augment, nachdem er erkannte, dass Logistikmitarbeiter einen Großteil ihrer Zeit mit repetitiven Aufgaben verbringen. Unterstützt durch tiefgehende Branchenforschung und Partnerschaften mit Logistikfirmen wie Arrive Logistics möchte Augment Effizienz, Arbeitszufriedenheit und Entscheidungsfindung verbessern. Die neuen Mittel sollen den Ausbau der Teams in San Francisco, Toronto und Chicago sowie die Weiterentwicklung von Augies Fähigkeiten unterstützen.
"Nachhaltiges Reverse-Logistics-Netzwerkdesign mithilfe von Simulation: Erkenntnisse aus der Modebranche" von Fani, V., Bucci, I., Bandinelli, R. und da Silva, E. R. (2025)
"Optimierung nachhaltiger Kohlebeschaffung für Kraftwerke unter Unsicherheit im Seetransport" von Liu, Q., Wang, X., Liu, H., Meng, L. und Hao, C. (2025)
"Optimierung von Einsatzplänen mit Minimierung der Reisezeit für einen Value-Added Reseller durch Lösung des Capacitated Vehicle Routing Problem" von De Kuyffer, E., Joseph, W., Martens, L. und De Pessemier, T. (2025)
"Robuste fuzzy-Programmierung für die Gestaltung einer geschlossenen Lieferkette unter Unsicherheit und flexiblen Nebenbedingungen" von Hosseini Dehshiri, S. J. und Amiri, M. (2025)
Wann: 5. – 6. Mai 2025
Wo: Berlin, Deutschland
Was: Die Veranstaltung bringt über 350 Branchenführer zusammen, um über die Zukunft der Mobilität zu diskutieren – mit Fokus auf softwaregetriebene Innovation, autonomes Fahren und Elektrifizierung. Das Event bietet Experteneinblicke, strategische Diskussionen und Networking-Möglichkeiten, einschließlich Testfahrten, B2B-Meetings und einer Ausstellung modernster Automobiltechnologien.
Wann: 7. – 8. Mai 2025
Wo: Dortmund, Deutschland
Was: Die Messe legt ihren Schwerpunkt auf die Qualität der Besucher, die die gesamte Wertschöpfungskette der Intralogistik erleben können: von Fördertechnik, Sortiersystemen und Lagereinrichtungen bis hin zu automatisierten Lösungen und E-Logistics. Sie bietet ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen für Unternehmen, Experten und Anwender aus allen Branchen.
Wann: 12. – 14. Mai 2025
Wo: London, UK
Was: Der World Retail Congress bringt globale Einzelhandelsführer zusammen, um Innovation, Verbrauchertrends und die Zukunft des Handels zu diskutieren. Dieses führende Event bietet Keynotes, Panel-Diskussionen und Networking-Möglichkeiten mit Top-Managern, politischen Entscheidungsträgern und Brancheninnovatoren. Teilnehmer erhalten Einblicke in digitale Transformation, Nachhaltigkeit und neue Geschäftsstrategien, die den Erfolg in einem sich ständig verändernden Markt vorantreiben.
Wann: 13. – 15. Mai 2025
Wo: Erfurt, Deutschland
Was: Wenn Sie schon immer wissen wollten, wie Sie 3D-Druck profitabel in Ihrem Unternehmen einsetzen können, ist rapid.tech 3D die richtige Adresse. Hier erhalten Sie Wissen aus der Praxis für die Praxis – und profitieren direkt vom intensiven Austausch mit Experten.
Wann: 13. – 15. Mai 2025
Wo: Rotterdam, Niederlande
Was: Die Veranstaltung vereint die Projektladungs- und Breakbulk-Industrie. Mit über 11.000 Teilnehmern bietet Breakbulk Europe die ultimative Networking-Plattform, um neue Geschäftschancen zu schaffen, Kontakte auszubauen und bestehende Beziehungen zu stärken. Treffen Sie die Entscheider der Branche in Rotterdam, um die Innovationen und Verbindungen voranzutreiben, die globale Projekte unterstützen.
Wann: 21. – 22. Mai 2025
Wo: Stuttgart, Deutschland
Was: Dieses neue Wissens- und Networking-Format bringt Anwender und Anbieter aus der Industrie zusammen, um gemeinsam Trends in künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) zu erkunden. Der Summit richtet sich an Fach- und technische Entscheidungsträger (z. B. CTOs) aus verschiedenen Industriezweigen, darunter Fertigung, Automatisierung, Logistik und IT.